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Unregelmäßiger Schlaf erhöht das Diabetes-Risiko

11. November 2024

Regelmäßiger Schlaf macht Menschen nicht nur fit - er hat wahrscheinlich auch einen Einfluss darauf, ob wir an Diabetes Typ 2 erkranken. Das legen zwei Studien nahe.

Das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöht sich demnach, wenn wir zu wenig schlafen, aber auch, wenn wir zu viel schlafen. Denn wie wir schlafen, beeinflusst nicht nur das Gewicht, den Blutdruck das Immunsystem, sondern auch den Blutzuckerspiegel. Ist dieser gestört, können Menschen an Typ-2-Diabetes erkranken. Im Gegensatz zu Diabetes Typ 1, einer Autoimmunerkrankung, die meist schon bei Kindern und Jugendlichen auftreten, entsteht Diabetes Typ 2 meist erst später im Leben.

Insulin kann nicht mehr richtig wirken

Die Bauchspeicheldrüse produziert das Hormon Insulin, das dafür sorgt, dass der Zucker im Blut - genannt Glukose - in die Körperzellen gelangt. Dort wird der Zucker zur Energiegewinnung benötigt. Insulin sorgt dafür, dass Glukose in die Körperzellen verteilt wird. Bei einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes schafft das Insulin das nicht mehr. Denn die Körperzellen werden zunehmend unempfindlicher gegen Insulin, die Bindungsstellen für Insulin an der Zelloberfläche nimmt ab. Der Körper steigert dann zwar die Insulinproduktion, das überlastet aber die Bauchspeicheldrüse, die Insulinproduktion geht gefährlich zurück.

Genetische Veranlagung, Übergewicht oder der unregelmäßige Schlaf können Diabetes Typ 2 verursachen

Das persönliche Risiko für Typ-2-Diabetes kann durch eine genetische Veranlagung oder das höhere Alter steigen, allerdings auch durch Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen oder das Metabolische Syndrom. Doch auch der regelmäßige Schlaf kann eine Rolle spielen: Das Risiko, an Diabetes 2 zu erkranken, steigt wohl durch einen unregelmäßigen Schlaf. Für eine Studie wurden 80.000 Menschen über 7 Jahre beobachtet. Dabei zeigte sich, dass das Risiko für Diabetes bei denjenigen anstiegt, deren tägliche Schlafdauer stark variierte. Für die zweite Studie wurden 36.000 Menschen beobachtet. Vor allem bei denen, deren Schlaf weniger als 7 oder mehr als 9 Stunden pro Nacht dauerte, zeigte sich ein höheres Risiko. Hormone oder Genmutationen begünstigen das Risiko.

Die Ursachen dafür können unterschiedlich sein. Melatonin ist das sogenannte Schlaf-Hormon, das vor allem bei Dunkelheit ausgeschüttet wird. Nach der Studie wird angenommen, dass Melatonin die Insulinausschüttung verringert, was zu Überzuckerung führen und die Entstehung von Diabetes begünstigen kann. Hier sei laut Studie zusätzlich eine Genmutation, die Schlafverhalten und Melatoninausschüttung beeinflusst, verantwortlich für das erhöhte Erkrankungsrisiko. Auch Cortisol, das Hormon, das entsteht, wenn man zu lange wach bleibt, kann die Wirkung von Insulin beeinflussen.

Auf die „innere Uhr“ achten, bewegen und gesund ernähren

Auch wenn die „innere Uhr“ des Körpers gestört wird, kann das zu einer erhöhten Resistenz der Zellen gegen Insulin führen. Deshalb ist es wichtig, auf einen regelmäßigen Schlaf zu achten. Wer mit wechselnden Schichten und vor allem in der Nacht arbeitet, sollte wenigstens an freien Tagen auf regelmäßige Schlafenszeiten achten. Außerdem ist ausreichend Bewegung und eine gesunde Ernährung wichtig, wenn man dem Körper dabei helfen will, nicht an Diabetes 2 zu erkranken.