Mehr als ein Stimmungstief: Woran man eine Sommerdepression erkennt
05. Juli 2024Dass im Winter der graue Himmel und das fehlende Sonnenlicht eine Depression begünstigen können, ist allgemein bekannt. Aber was ist, wenn der Sommer mit viel Sonne am blauen Himmel ebenso eine Depression auslöst?
Manche Menschen leiden tatsächlich an dem vermeintlich schönen Wetter. Während andere ins Freibad gehen, draußen ein Eis genießen oder bis spät abends im Biergarten sitzen, möchten sie sich einfach verkriechen und die Stimmung ist auf dem Nullpunkt. Diese Menschen leiden auch an einer saisonal abhängigen Depression - der Sommerdepression. Vor allem, wenn diese Depressionen immer zur selben Zeit im Jahr auftreten, sollte man aufmerksam werden.
Sonne und Wärme wirbeln Hormone durcheinander
Im Winter scheint mittlerweile klar zu sein, dass der Lichtmangel für die erhöhte Produktion von Melanin, dem sogenannten Schlafhormon, verantwortlich ist. Doch auch zu viel Licht und Wärme können die Hormone durcheinanderbringen. Dies führt dann vermutlich zur Sommerdepression. Außerdem könnte Stress ein Auslöser für die Sommerdepression sein - dieser entsteht, wenn man von sich selbst erwartet, genauso gut drauf wie alle anderen zu sein, weil gerade Sommer ist. Aber manche Menschen sind es einfach nicht. Sie haben Symptome wie innere Unruhe, Schlafstörungen und ein vermindertes Hungergefühl. Auch andere übliche Symptome einer Depression treten auf: Freudlosigkeit, gedrückte Stimmung, Antriebsmangel und Interessenverlust.
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Bei Sommerdepression Hilfe suchen
Dennoch wird eine Sommerdepression häufig später erkannt als eine Depression im Winter, denn der Sommer wird klassischerweise nicht für eine Depression verantwortlich gemacht. Frauen leiden öfter an der Depression im Sommer als Männer, denn ihr Hormonsystem ist komplexer und kann leichter durcheinandergeraten. Wer nicht nur kurz unter einer schlechten Stimmung leidet, sondern länger als 14 Tage in einem Stimmungstief festhängt und diese Symptome immer wieder im Sommer bemerkt, der sollte mit der Hausärztin oder dem Hausarzt darüber reden.
Ruhig auf dem Sofa bleiben, statt ins Freibad zu gehen
Denn eine Depression sollte immer behandelt werden. Zunächst ist es wichtig, die eigenen Ansprüche herunterzuschrauben, um nicht so sehr in Stress zu geraten. Wer, statt ins Freibad zu gehen, einen warmen, sonnigen Tag lieber auf dem Sofa vor dem Fernseher verbringt, der sollte das ohne Schuldgefühle tun. Manchmal hilft es auch, mit Familie und Freunden darüber zu reden, wie man sich fühlt. Denn eine Folge von Depressionen ist oft die soziale Isolation - was dazu führen kann, dass die Symptome noch schlimmer werden. Wer auf die hohen Temperaturen mit Schwindel und Erschöpfung reagiert, fühlt sich dadurch vielleicht erst recht antriebslos. Dann sollten Lösungen wie ein Aufenthalt in kühlen Räumen - etwa mithilfe einer Klimaanlage - genug trinken und im Schatten bleiben, gesucht werden.
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